Unter einer Projektfinanzierung wird die langfristige, strukturierte Finanzierung einer rechtlich selbstständigen, sich selbst tragenden Wirtschaftseinheit von begrenzter Lebensdauer verstanden, bei der nicht auf die Bonität der Kreditnehmerin oder der Kreditnehmergruppe als Unternehmen abgestellt wird. Die Kreditentscheidungen werden primär vom prognostizierten Cashflow und von den Aktiva des Projekts als Sicherheit für die Verzinsung und Tilgung des Fremdkapitals abhängig gemacht. Im Unterschied zu anderen Spezialfinanzierungen sollen bei Projektfinanzierungen die Cashflows aus einer eng umrissenen Tätigkeit generiert und nicht mehrere Geschäftskonzepte parallel verfolgt werden. Dabei ist das Projektziel inhaltlich eng verknüpft mit dem Geschäftsgegenstand des Nutznießers der Projektgesellschaft (sog. Sponsor).
Projektfinanzierungen gehören zu den wachsenden Finanzierungsformen im Kreditgeschäft der Banken. Zahlreiche Infrastrukturprojekte in den Bereichen (Erneuerbare) Energie, Wasser, Abwasser, Verkehr, Immobilien und Umwelt unterstützen den weiteren Ausbau des Geschäftsfelds. Die Industrienationen konzentrieren sich auf ihre Kernaufgaben und private Investoren werden in ehemals durch die öffentliche Hand betriebene Projekte verstärkt einbezogen. Darüber hinaus entstehen Projekte in asiatischen sowie lateinamerikanischen Entwicklungs- und Schwellenländern mit hohen Industrialisierungsbestrebungen.
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