Über die Unterstützung der Planung und Durchführung von Prüfungen werden kommende Softwareverfahren einen wichtigen Platz innerhalb prüferischer Beurteilungen beanspruchen, führt Roger Odenthal in der Zeitschrift Interne Revision (ZIR) 6/21 aus. Der Unternehmensberater erörtert die Frage, ob von dieser Entwicklung tatsächlich nur positive Effekte ausgehen. Der Autor plädiert dafür, entsprechende Überlegungen im Sinne einer kritischen Selbstreflexion zu methodischen Auditentwicklungen stärker zu berücksichtigen.
Im Kern gehe es darum, sich mit geeigneten Methoden einen möglichst unverzerrten Überblick zu den Verhältnissen eines Prüffeldes zu verschaffen, um sie dann mit einem wünschenswerten Sollzustand zu vergleichen und schließlich zu urteilen. Eine Verbesserung der Urteile hänge wesentlich davon ab, dass alle Prüferinnen und Prüfer aktiv in die Anwendung digitaler Audittechniken eingebunden sind und nicht nur mit Analyseergebnissen konfrontiert werden. Hinzu komme, dass die prüferische Analyse betrieblicher Daten nur selten und indirekt hinter deren Entstehungsprozess führe. Erweisen sich die den Daten zugrunde liegenden Geschäftsprozesse im Nachhinein als ein Trugbild wie im Fall Wirecard, zeigten sich Schwächen digitaler Audits. Das betreffe Rückschlüsse zur Qualität von Prüffeldern, in denen sich während der Beschäftigung mit Daten entweder keine Auffälligkeiten ergeben oder solche mangels Erfahrung unerkannt bleiben.
Datenschutzbestimmungen sind einzuhalten, um bei digitalen Prüfungsaktivitäten nicht gegen gesetzliche Bestimmungen zu verstoßen. Das kann auch pseudonymisierte und sogar anonymisierte Daten betreffen, wenn entsprechende Vernetzungen indirekte Schlüsse auf betroffene Mitarbeitende, Lieferanten oder Kunden ermöglichen. Massendaten bieten keine Gewähr für bessere Prüfungsqualität und ein Big-Data-Ansatz kann sich als problematisch erweisen, führt Roger Odenthal aus.
Der Autor zieht den Schluss, dass digitale Analysetechniken einen zunehmend größeren Anteil an der Planung und Durchführung von Prüfungen einnehmen werden. Ein Grund dafür liege in dem Wunsch, sich methodisch weiterzuentwickeln. Doch dafür fehlten den damit verbundenen Erwartungen häufig valide Grundlagen. An die Stelle wissenschaftlicher Erkenntnisse träten die Möglichkeiten digitaler Werkzeuge, Reklame von Softwareherstellern und individuelle Zukunftsvisionen. Ob und unter welchen Voraussetzungen diese Entwicklungen zu einer verbesserten Prüfungsqualität führen, bleibe vorerst unbeantwortet.
Den gesamten Beitrag lesen Sie in der ZIR 6/21 ab Seite 260.
(ESV/fab)
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