Die Finanz- und Wirtschaftskrisen der vergangenen Jahre haben den Bedarf an Aufsicht und Kontrolle auch und gerade für die Top-Führungskräfte überdeutlich gemacht. Es steht zu vermuten, dass traditionelle Konfliktlinien im Aufsichtsorgan in der Vergangenheit eine wirksame Kontrolle durch intensive sachorientierte und auch konfliktbereite Diskussionen mit dem Vorstand eher behindert, vielleicht sogar verhindert haben. Eine „Kultur der konstruktiven Konflikte“, die notwendig wäre, um dem Kontrollauftrag aktuell gerecht zu werden, kann deshalb vermutlich nur über die Auflösung der klassischen „Frontlinien“ erreicht werden. Instrumente und Vorgehensweisen zur Unterstützung dieser Kultur liegen in praxiserprobter Form vor. Ihre Anwendung hängt wesentlich davon ab, dass eine kritische Koalition von Protagonisten bereit ist, das (kalkulierbare) Risiko einer anderen Konfliktkultur einzugehen – auch weil sie nicht mehr bereit ist, das (unkalkulierbare) Risiko der unterdrückten Konflikte zu tragen.
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