Einsatzmöglichkeiten von Kreditderivaten durch Institute

• Dr. Joachim Hauser

Derivate weisen den Vorteil auf, dass mit ihnen Risikopositionen entsprechend der Ausgangsposition, den Erwartungen und den Risikopräferenzen schnell und mit geringen Transaktionskosten gestaltet werden können. Motive zum Einsatz von Derivaten bestehen zum einem im Risikomanagement, zum anderen in der Tätigung von Spekulationsgeschäften; als weiteres Einsatzmotiv werden Arbitragegeschäfte genannt. Im Rahmen des Risikomanagements werden Derivate zur Erhaltung, zur Umschichtung, zur Erhöhung und insbesondere zur Reduzierung des Risikopotenziales eingesetzt. Regelmäßig wird allerdings im Rahmen des Risikomanagements lediglich auf die Absicherung (Hedging) abgestellt, bei dem eine zu der Grundposition negativ korrelierte Gegenposition aufgebaut wird, um sich gegen eine ungünstige Preisentwicklung zu schützen.
Bei Spekulationsgeschäften (Trading) werden neue Risikopositionen gezielt begründet, indem der Händler (Trader) – unter Unsicherheit – eine Position in Erwartung einer bestimmten zukünftigen Entwicklung der dem Derivat zugrundeliegenden Bezugsgröße eingeht. Derivate werden insbesondere aufgrund ihrer Hebelwirkung (Leverage Effect) zur Spekulation eingesetzt, die es ihnen erlaubt, mit verhältnismäßig geringem bis hin zu überhaupt keinem Kapitaleinsatz verhältnismäßig große Risiko- Chance-Positionen einzugehen; eine Wertänderung des Basiswertes wirkt sich in der Regel überproportional auf den Wert des Derivates aus.
Arbitragegeschäfte erfolgen im Gegensatz zu Spekulationsgeschäften unter Sicherheit, indem lokale und temporale Preisdifferenzen für gleiche Positionen zwischen verschiedenen Märkten durch simultane Kauf- und Verkauftransaktionen ausgenutzt und risikolos vereinnahmt werden.

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