Neben der Finanzmarktkrise haben auch bedeutende Kreditausfälle von Firmen die Notwendigkeit effizienter Frühwarnverfahren aufgezeigt. Eine aktuelle Studie belegt, dass gerade inhabergeführte Unternehmen häufiger in Krisensituationen geraten (85,5 %), gefolgt von managementgeleiteten Firmen mit 36,7 % der in der Studie gegebenen Antworten. Obwohl die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland bis Ende 2012 leicht um 2,1 % zurückgegangen sind, hat sich jedoch das Volumen der Schäden aus Insolvenzen von EUR 21,5 Mrd. in 2011 auf EUR 38,5 Mrd. in 2012 erhöht. Dies zeigt auch den Handlungsbedarf der Banken auf.
Kreditinstitute haben die primäre Zielrichtung, mögliche Ausfälle im Kreditgeschäft zu vermeiden. Dabei kann die wirkungsvolle Risikofrüherkennung von Kreditrisiken eine wesentliche Rolle spielen. Funktionsfähige Frühwarnverfahren versetzen die Kreditinstitute in die Lage, in einem möglichst frühzeitigen Stadium Krisensignale zu erkennen. Der hieraus resultierende Zeitgewinn kann sowohl für das Kreditinstitut als auch für den Kreditnehmer von großem Vorteil sein. Denn über frühzeitig eingeleitete Gegenmaßnahmen, wie eine wirkungsvolle Krisenberatung (z. B. in- und externe Beratung), die Einleitung von Sanierungsmaßnahmen sowie eine Weiterplatzierung der Kreditmittel auf den Kapitalmärkten (Kredithandel), können mögliche Risiken reduziert werden.
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